Aktiv werden

Tagtäglich begleiten uns ganz bestimmte Gewohnheiten, die wir gar nicht so bewusst wahrnehmen und die dennoch unser Wohlbefinden beeinflussen. In unserem Patientenratgeber haben wir wichtige Informationen und Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen dabei behilflich sein können, Ihr Wohlbefinden zu verbessern.

Schaffen Sie Bewusstsein

Machen Sie sich Ihre Angewohnheiten bewusst und erkennen Sie, was geändert werden muss. Es hilft Ihnen dabei, die Ursachen des Hämorrhoidalleidens zu lindern. Dabei müssen Sie gar nicht viel tun. Wichtig ist, dass Sie etwas tun! Denn bereits mit einigen kleinen Anpassungen können Sie viel erreichen.

Zur tägliche Hygiene

Für viele gehört die morgendliche Dusche zum festen Tagesablauf. Scharfe Seifen und Duschgels nehmen dabei häufig Einfluss auf die Haut, stören deren natürliche Schutzmechanismen. Im Analbereich sollten Sie deren Anwendung daher möglichst vermeiden. Warmes Wasser genügt völlig um den Bereich adäquat zu reinigen.
Beim Toilettengang sollten Sie darauf achten, starkes Pressen und lange "Sitzungen" zu vermeiden, denn die Hämorrhoidalpolster werden dabei stark belastet. Versuchen Sie besser, einem harten Stuhlgang entgegenzuwirken, indem Sie Ihre Ernährung umstellen.




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Ernährung

Ernähren Sie sich ausgewogen und ballaststoffreich. Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr, d.h. mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Ballaststoffe kommen unter anderem in Getreide, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten vor. Dadurch entsteht ein regelmäßiger und weicher Stuhlgang, der den Darm und die Hämorrhoidalpolster entlastet.
Lassen Sie sich bei der Ernährungsumstellung von einer Ernährungsberatung helfen. Diese kann gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Ernähungsplan erstellen. Die meisten Krankenkassen bieten solche Beratungen kostenfrei an.

Wie entsteht harter Stuhlgang?

Harter Stuhlgang entsteht, wenn sich der Nahrungsbrei nur sehr langsam durch den Darm bewegt und dabei viel Flüssigkeit entzogen wird. Für harten Stuhlgang kann es verschiedene Ursachen geben. In vielen Fällen liegt es jedoch an der falschen Ernährung. So kann der Verdauungsvorgang bei einem hohen Anteil an Fett und Zucker in der Nahrung stark verlangsamt werden.

Kann mir ein Abführmittel helfen?

Abführmittel führen häufig zu Durchfällen, was die Hämorrhoiden zusätzlich belastet. Denn der zu dünne Stuhl führt dazu, dass der Schließmuskel weniger arbeiten muss und sich zurückbildet. Meiden Sie daher lieber Abführmittel - auch solche auf pflanzlicher Basis. Mit Hilfe von Quellstoffpräparaten können Sie die Regulierung des Stuhlgangs unterstützen, insbesondere bei akuten Beschwerden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach einem schonend wirkenden Präparat.




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Die Ernährungspyramide: Hilfe bei Auswahl von Essen und Trinken.

Bewegung

Ein Mangel an Bewegung begünstigt die Entstehung von Hämorrhoidalleiden, da die Beckenmuskulatur in diesem Fall nicht ausreichend gefordert wird. Durch die wenig ausgeprägte Beckenmuskulatur können sich die Hämorrhoidalpolster leicht vergrößern oder tiefer treten.

Welcher Sport ist bei Hämorrhoiden geeignet?

Den größten Effekt erzielen Sie mit einer Sportart, bei der die Beckenmuskulatur nicht zu sehr belastet wird. Dadurch wird die geschwächte Muskulatur schonend trainiert, ohne zuviel Druck auf die Hämorrhoiden auszuüben. Ideale Sportarten sind Radfahren und Schwimmen.

Welche Tätigkeiten sind eher nicht geeignet?

Vermeiden Sie möglichst alle Tätigkeiten, die hohen Druck auf die Beckenmuskulatur und die Hämorrhoidalpolster ausüben. Dazu zählen zum Beispiel das Heben und Tragen von schweren Gegenständen und zu schwere körperliche Arbeit.

Wie kann ich mehr Bewegung in den Alltag integrieren?

Nutzen Sie die Möglichkeiten zur Bewegung, die sich Ihnen im Alltag bieten. Nehmen Sie die Treppe an Stelle des Aufzugs. Verzichten Sie bei kleinen Strecken auf das Auto, machen Sie lieber einen Spaziergang oder fahren Sie mit dem Fahrrad. Gehen Sie in der Mittagspause etwas an die frische Luft, anstatt in der Kantine zu sitzen. Je mehr Bewegung Sie in den Alltag integrieren, desto leichter wird Ihnen Bewegung oder Ausübung von Sport in der Freizeit fallen.




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Ideal: Fahrrad fahren.

Schwangerschaft

Jede zweite Frau leidet in der Schwangerschaft unter Hämorrhoiden. Das liegt daran, dass der Körper in der Schwangerschaft besonderen Belastungen ausgesetzt ist. Diese Belastungen können leicht ein Hämorrhoidalleiden verursachen oder ein vorhandenes verstärken.

Warum werden Hämorrhoiden in der Schwangerschaft stark belastet?

Zum einen findet in der Schwangerschaft eine hormonelle Umstellung statt. Das wirkt sich häufig auf die Gefäße der Hämorrhoidalpolster aus. Sie können sich vergrößern oder verändern.
Zum anderen engt die wachsende Gebärmutter den Darm zunehmend ein. Dabei kommt es nicht selten zu einer verlangsamten Darmtätigkeit, was den Druck auf die Hämorrhoiden erhöht.

Was kann ich gegen Hämorrhoiden in der Schwangerschaft tun?

In der Schwangerschaft sollten Sie vor allem auf eine ausgeglichene Ernährung Wert legen. Beim Besuch der Schwangerschaftsgymnastik können Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur gezielt trainieren, um einem Hämorrhoidalleiden vorzubeugen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Hämorrhoidenbeschwerden während der Schwangerschaft oder Stillzeit behandeln wollen.




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Häufig: Hämorrhoiden in der Schwangerschaft.

Arztbesuch

Warum ist eine Untersuchung der Hämorrhoiden wichtig?

Das Hämorrhoidalleiden ist eine Erkrankung, die im Allgemeinen als recht harmlos bezeichnet werden kann. Jedoch können die Symptome von Hämorrhoiden (Brennen, Schmerzen, Juckreiz) auch auf andere schwerwiegende Erkrankungen hinweisen. Deshalb ist bei anhaltenden Beschwerden eine Untersuchung durch den Arzt wichtig. So können andere Erkrankungen, wie zum Beispiel entzündliche oder tumorartige Veränderungen, ausgeschlossen werden.

Muss ich zu einem Facharzt?

Der erste Ansprechpartner ist in den meisten Fällen der Hausarzt oder bei Frauen auch der Gynäkologe. Dieser klärt den Umfang der Untersuchungen ab und verweist bei fortgeschrittenen Beschwerden an einen sogenannten Proktologen. Der Proktologe ist ein Facharzt, der auf Erkrankungen im Bereich des Enddarms spezialisiert ist.

Welche Untersuchungen werden vorgenommen?

Bei der ärztlichen Untersuchung tastet der Arzt den Analkanal einmal mit dem Finger ab. Dabei lassen sich vergrößerte Hämorrhoiden feststellen und Tumore im Bereich des Mastdarms ausschließen. Eine Spiegelung des Mastdarms und des Analkanals kann erforderlich sein, um die Ausmaße des Hämorrhoidalleidens festzustellen. Bei wiederholt auftretenden Blutungen muss zusätzlich eine Spiegelung des Dickdarms durchgeführt werden, um bösartige Tumore als Ursache auszuschließen.

Muss ich mich wegen den Hämorrhoiden beim Arzt schämen?

Vor einem Arztbesuch wegen Hämorrhoiden müssen Sie sich weder schämen, noch sollten Sie Angst davor haben. Der Arzt ist routiniert und wird Sie schmerzfrei untersuchen.

Wann muss ich zum Arzt?

Wenn sich die Symptome des Hämorrhoidalleidens nicht nach kurzer Zeit lindern lassen, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Bei wiederholt auftretenden Blutungen sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Suchen Sie auch einen Arzt auf, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Beschwerden stärker geworden sind.




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Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

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